Freitag, 6. Dezember 2019

Gehen Sie nicht über Los.....

Vertrauen Sie uns

Okay, war ich also zwecks umfassenderer und breitbandiger Optionen knapp zwei Wochen stationär in der Krankenfabrik. Gleich die erste Nacht machte die Atmung kurzfristig zu. Und es wurde ( später ) auch was ganz Unerwartetes entdeckt. Nämlich, daß ich irgendwelche mysteriösen Vernarbungen im Unterleib hätte, die da nicht hingehören. Um die zu enträtseln wäre es notwendig mich in eine Partnerklinik des Konzerns zu überweisen und ein wenig in mir herumzuspiegeln.
Und was macht Fiete, der notorisch renitente Querulant?
Stellt die unfachliche Gegenfrage: "Und wieso haben Sie mich nicht

 einfach gefragt?" Und habe den Experten kurz erklärt, woher die stammen und, daß desbezüglich - nach menschlichem Ermessen - wohl kaum weiterer Forschungsbedarf bestehen könne, da dieselben - nach gründlicher Behandlung - jahrelang unter Kontrolle standen. Gab gleich wieder Punkteabzug in der B(eliebtheits-)Note. Wo man doch extra so ein tolles CT-Staging gemacht hatte.
Dumm geloofen.
Dafür wurde mir eindringlich klar gemacht, daß es ( schon aus "rechtlichen Gründen", ha ha! ) so nicht weiterginge, man keine Forschungsansätze mehr hätte und auch keine Therapie beginnen könne/dürfe, solange nicht doch die Gewebeprobe entnommen und ausgewertet wäre. Konnte ich adhoc - trotz leichter logischer Bedenken - nicht gegenanstinken, also mußte es halt sein.
Sowas geht ganz locker, ohne Markierung des OP-Felds, ohne Rasieren ( im Bartbereich ), quasi im Vorbeigehen. Im Aufwachraum blieb mir kurz die Luft weg, ansonsten lief die Sache fast problemlos. Na ja fast halt. Nachdem ich einen ganzen Tag für die OP, die erst abends stattfand, nüchtern geblieben war, sollte ich nächsten Tag wieder bis spätnachmittags nüchtern sein, eben weil dann das Staging angesagt war. Da hatte der olle Fiete aber zuvor noch ein kleines Bißchen Diskussionsbedarf. Und siehe, sechs Stündchen Nüchernheit taten es dann auch, was mein Magen vehement begrüßte ...


Tja, die Auswertung der Proben dauert i.d.R so about 5 - 7 Tage. Die zwischenzeitlich geplante Verholung in die andere Klinik hatte sich logisch auch selbst erledigt, also wollte ich Freitags nachhause. Dabei vergurkte die Stationsarztebene noch ein paar Respektpunkte bei mir, indem sie sich am Abend vorher nicht hinreichend kompetent ( ohne Rücksprache mit dem Oberarzt ) fühlte, zu entscheiden, ob die seit weit über 24 Stunden inaktive ( laut Vorgespräch "eh kaum nötige" ) Saugdrainage langsam mal gezogen werden könne. Kommentarvorschlag meinerseits dazu, von mehreren Schwestern und Pflegern als zutreffend bestätigt: "Lächerlich, oder?".
Ergo war ich letzten Freitag schon wieder in relativer Freiheit.
Befundbesprechung war dann am Mittwoch morgens 8:00 Uhr in der HNO-Abteilung. Der Doc war schon etwas erfahrener, tastete und schallte selbst nochmal, studierte die Laborwerte durch  und kam zu dem eindeutigen Schluss:  "Lymphom definitiv ausgeschlossen!"
Na, schick, da war ich doch schwerst gebeistert!
Er folgerte messerscharf: Laut Labor aber eindeutig was böses und akut ist die Schilddrüse das dickste Problem. Wobei ein Schilddrüsenkarzinom auch reichlich unwahrscheinlich ist, da sich das typischerweise ganz anders verhält.
Anders gesagt: Der gute Mann hatte es in weniger als einer Stunde geschafft, auf ungefähr den Stand zu kommen ( und sogar noch etwas weiter ), der mir seit Wochen logisch erschien und den die restlichen Kollegen während der ganzen Zeit davor sich irgendwie nicht zu erreichen trauten ( diplomatisch gesagt ).
Und das ist akuter Stand der Dinge, w.h.: Das Zeitfenster macht zwar langsam immer weiter zu, aber was ursächlich treibende Kraft ist, wissen wir immer noch nicht!
Fazit des Doc's: "Ich werde das in der Ärztekonferenz diskutieren, Sie hören telefonisch von mir". Jetzt warte ich auf den Anruf ...


Schaun mer mal
 

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