07. Juli 2017
Stuttgart
Eltern sein - Eltern bleiben
Rahmenbedingungen für gemeinsam oder getrennt erziehende Eltern –die Rolle der familialen Professionen und die Verantwortung der Politik
Stiftung Marienheim Stuttgart
Katharinenstraße 4
70182 Stuttgart
Stiftung Marienheim Stuttgart
Katharinenstraße 4
70182 Stuttgart
Mit seinem ersten Elternkongress am 15. Juli 2016 in Karlsruhe unter dem Motto "Eltern sein - Eltern bleiben" hat
der Landesverein Baden-Württemberg des Väteraufbruch für Kinder e. V.
eine weitere Kongress-Serie initiiert, die die veränderten
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Familien, den noch immer
bestehenden Reformbedarf und die Rolle der familialen Professionen im
Kontext von Trennung und Scheidung thematisiert. Im Rahmen von
Fachvorträgen und Praxisforen sind Eltern und Vertreter/innen der
Fachwelt mit Blick auf die Kinder zum Dialog eingeladen.
Der zweite Elternkongress am 7. Juli 2017 in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart bietet
die Gelegenheit zur Vertiefung der komplexen und vieldiskutierten
Thematik, zur Fortsetzung des lösungsorientierten Dialogs und zu
konkreten Forderungen an die Politik:
Rahmenbedingungen für gemeinsam oder getrennt erziehende Eltern –die Rolle der familialen Professionen und die Verantwortung der Politik
Während
die Familienpolitik einerseits auf den gesellschaftlichen Wandel,
verbunden mit der Auflösung traditioneller Geschlechterrollen und
Familienformen reagiert und mit Maßnahmen wie ElterngeldPlus,
Flexibilisierung der Elternzeit und Ausbau der Ganztagsbetreuung die
partnerschaftliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter und
Väter im Lebensverlauf fördert, erfolgt andererseits nach Trennung und
Scheidung noch immer eine „Rolle rückwärts“ in tradierte Rollenmuster:
Ein Elternteil, in der Regel die Mutter, ist schwerpunktmäßig für die
Kinderbetreuung und –erziehung zuständig und wird zur „alleinerziehenden
Mutter“, während der andere Elternteil, in der Regel der Vater,
schwerpunktmäßig für den Kindesunterhalt zuständig ist und zum
„Umgangselternteil“ wird. Das führt zu einseitigen Belastungen und
verhindert Entwicklungsmöglichkeiten für alle Beteiligten. Die häufige
Folge sind eskalierende, sich über viele Jahre hinziehende
Elternkonflikte und der Kontaktverlust der Kinder zum getrennt lebenden
Elternteil bis hin zur völligen Entfremdung.
Die familialen
Professionen stehen vor der Aufgabe, zu verhindern, dass das Kind in den
Brunnen fällt, oder es herauszuholen. Dabei erweist sich elterliche
„Hochstrittigkeit“ als umfassende Entwicklungsblockade, oft auch als
gezielte Prozesstaktik, vor der selbst Experten kapitulieren. Um
elterlichem Konflikt und auch Verweigerungshaltungen wirksam zu
begegnen, bedarf es der interdisziplinären Vernetzung, verbunden mit
geeigneten Instrumentarien und eines familienrechtlichen Leitbildes
gleichverantwortlicher Elternschaft, das in anderen Ländern längst
existiert, in Deutschland jedoch trotz positiver Ansätze noch heftig
umstritten ist.
Letztendlich sind es die
Wählerinnen und Wähler, die im „Wahljahr 2017“ den Kurs bestimmen.
Damit die Verantwortlichen in der Politik die Stellschrauben in die
gewünschte Richtung drehen, bedarf es klarer Forderungen und Positionen.
Die Teilnehmer/innen des
Elternkongresses sind herzlich eingeladen, ihre persönlichen Haltungen,
Erfahrungen und Erwartungen im Rahmen der Diskussionen einzubringen.
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