Nach rund einem Jahrzehnt zieht die Initiative Gleichmass e.V. ein mehr als ernüchterndes Fazit zu den Themenbereichen Gewaltschutz und Jungen&Männerarbeit in Thüringen.
Das Ergebnis ist erschreckend, deckt sich aber, soweit ich das überblicke, mit den Eindrücken der Aktivisten anderer Bundesländer. Ich denke, auch auf Bundesaktivitäten und die Medienlandschaft im deutschsprachigen Raum lässt es sich wohl im Groben nur zu "gut" übertragen.
Das frustriert!
Trotzdestonix ist es m.E. historischer Punkt, den zu dokumentieren ich für wichtig halte, schon um den üblichen Sprüchen - v.wg.: Es gäbe ja gar keinen Bedarf, die Männer wollen ja bloß herumjammern, es würde ja soo viel für Männer getan u.s.w. - ein etwas ausgewogeneres Bild entgegensetzen zu können.
Und als kleine Wahlentscheidungshilfe kann man das Statement auch durchaus gebrauchen, auch wenn keine Empfehlung dazu abgegeben wird, vielleicht sogar eben darum.
Arne Hoffmann brachte die Meldung auf Genderama und kommentiert auch nicht gerade erbaut.
Ich zitiere also Volltext plus sämtliche eingefügten Links:
Thüringer Gewaltschutz aus humanistischer Perspektive: ein ernüchterndes Fazit
Unsere Initiative hatte in den letzten
Monaten bereits erwähnt, dass die in der aktuellen Legislaturperiode
regierungsverantwortlichen Parteien im Land Thüringen (insbesondere SPD
und Die Linke) mehrfach Befürwortungen, Unterstützungs- sowie
Finanzierungszusagen für eine Schutzwohnung für von häuslicher Gewalt
betroffene Männer aussprachen bzw. schriftlich aussanden, es jedoch in
keinem der Fälle zu einer tatsächlichen Unterstützung kam.
Die statistisch hohe Notwendigkeit ist nicht zuletzt durch unsere
beharrliche Recherche hinlänglich bekannt geworden, dennoch mussten wir
aus vorgenannten Gründen unser Gewaltschutzeinrichtung schließen.
Schachzug? Oder echte Eier?
oder wie mir eine Parteiperipherie plötzlich einen brauchbaren Eindruck macht ...
Arne Hoffmann hat jetzt auf Genderama das Programm der "Liberalen Männer in der FDP" veröffentlicht. Nun, man weiß natürlich nicht, an was davon sich die Genschman-Party, aka Wackelohrenpartei sich noch erinnert, wenn sie es schaffen sollte, über 6% der Wählerstimmen zu erobern. Leider ...
Allerdings ist sie damit ( nochmal leider ) keine Ausnahme in der deutschen Parteienlandschaft.
Somit bleibt uns gar nichts anders übrig, als das jetzt vorliegende Programm der liberalen Männer ( nicht der FDP selbst,die aber momentan auch in die Richtung zu tendieren scheint ) rein inhaltlich zu bewerten.
Und, ich kann es nicht anders sagen:
Mindestens als vorläufige Agenda ist es das beste, was ich je von einer parteinahen Organisation zu dem Themenbereich gelesen habe.
Gut, die ersten Programmentwürfe der AfD ( die scheinbar außer mir kein Schwein gelesen hat ) waren in dem Punkte auch sehr gut. Aber zu ungenau und vor allem: Wer will den "Rest" dieses Haufens wählen?
Es gab ja auch mal eine deutsche Familienpartei. Schon mal wer von gehört?
Nein? Kein Wunder, ist über das dillettantische Früheststadium offenbar nie hinweggekommen.
Chancenlos.
V.dh. bietet die FDP z.Zt. tatsächlich als einzige realistische Chancen, die programmatisch vorgegebene Richtung auch eine Weile durchzuhalten und ein wenig wirksamen Einfluss auf unsere Bundesschwatzbude zu nehmen.
Zumal sie, dank des völligen Versagens der sog. "linken" Parteien und der CDU-Überdrüssigkeit, zur Zeit echten Zulauf an Wählern hat. Sie ist also für jene, die es noch einmal mit dem System der Repräsentativen Pseudodemokratie versuchen wollen, tatsächlich ziemlich alternativlos im Moment.
Ja, ich weiß, "alternativlos" ist gerade ein Kampfbegriff, aber mir fällt einfach kein besserer ein und außerdem halte ich gar nichts von der schwachsinnigen Word-Magic-Kacke.
"Mannhaft" z.B., mußte ich gerade vor einer Stunde lesen, wäre ein überholter, unmoderner Begriff, der den Sprecher quasi als "Rechtsextremisten" kennzeichnet.
Warum?
Ich kenne die Formulierung "mach Dich mal gerade", oder das Lob des "aufrechten Gangs". Oder die Anerkennung von unverrückbarer Konsequenz, das "Dazu stehen".
Alles Teilsynonyme für "Mannhaftigkeit". Alle gesellschaftlich positiv konnotiert. Zu Recht, wie ich meine und zumindest in meinem Leben auch oft genug mit Frauen assoziiert, die eben jene Grundhaltungen vertreten ( bspw.: "Die Dame hat Arsch in der Hose" - aber mein Synonymkatalog stammt halt großteils aus der Bikerszene, die in Punkto "frei sprechen" sowieso 'ne Ecke offener ist, als irgendwelche Duckmäusersubkulturen ).
Der in dem Kommentar ( schon ein paar Jahre alt ) angeführte Vergleich von Hitler's "hart wie Kruppstahl, zäh wie ..." was weiß ich, hat m.E. nichts damit zu tun. Eher im Gegenteil ( und "beweist" allein im übrigen inhaltlich auch noch keinen Nazi, nur weil Hitler das auch mal gesagt hat ).
Also, liebe potentielle Wähler, schaut Euch die Sache einmal an und überlegt, resp. entscheidet selbst, ob Ihr der sich in der zweiten Jahreshälfte 2017 gründenden FDP-nahen Organisation genug Eier, Geradlinigkeit, Aufrichtigkeit, Offenheit, also im Endeffekt Mannhaftigkeit zutraut, sich ganz real für ein friedliches und kooperatives Miteinander der Geschlechter einzusetzen.
So wenig ich dem reinen Wirtschaftsliberalismus abgewinnen kann ( da ist und bleibt die FDP wohl ein "Arbeitgeberhaufen", im Sinne der Industriebonzen, befürchte ich ).
Wenn es um Kinder geht - und das ist immer mein erster Ansatzpunkt zu der Thematik - und ich voraussetze, daß die Zeichen gerade auf ein paar kaum abwendbare Richtungsänderungen hindeuten ( sogar Teppichfliese M. Schulz hat erkannt, daß Männerhass allein nicht ausreicht, um die völlig marode SPD zu retten ), dann kann ich nur sagen:
Diese Chance sollte zumindest ernsthaft in Erwägung gezogen werden!
Wer weiß, ob es noch einmal so eine gibt, resp. falls ja, wann?
Ach so, auch ein Punkt der für diese Leute spricht:
Um Mitglied zu werden, ist die Parteimitgliedschaft ausdrücklich KEINE Voraussetzung!
Und damit übergebe ich den Rest des Posts an Arne: