Dienstag, 2. Mai 2017

Lidderadtour, Leck-Türe, na ... äh... Buchbesprechung, weißt schon

Was hat Arne hoide morgen noch so rausgekramt?
Gut, daß der mitten in der Nacht schon aufsteht, da hab ich dann frühmorgens, so gegen zwölf, oder so, schon was zum betrachten.


Dr. Bruno Köhler, von MANNdat, hat ein Buch gelesen und das scheint ausnahmsweise mal gut gewesen zu sein, oder ist es sogar noch.
Trotz des Schimpfworts alsTitel:



MÄNNER 


Untertitel:
Rollen und gute Orte

Reihe: Theorie und Praxis der Beratung
LIT-Verlag; Bd. 4, 2017, 292 S., 34.90 EUR, ISBN 978-3-643-13675-6



Also bespricht und empfiehlt er es bei MANNdat:



Mit dem Buch „Männer“ will der Autor Christoph Hutter Männer unterstützen, in unserer Zeit selbstbewusst ihre individuellen Lebensentwürfe zu gestalten. Hutter schließt an die geschlechterpolitische Rollenbilddiskussion an, gibt ihr aber eine völlig neue Richtung, indem er zuerst die schwierigen Rahmenbedingungen aufführt, in denen Männer heute ihre Rollenbilder entwickeln müssen.
Dazu beschreibt er ausführlich die Abwertungen, die heute Männer erfahren, bis hin zu offener Misandrie. Er appelliert für mehr Empathie für Männer und ihre Situation.
„Die Verletzungen der Männerrollen sind meiner Ansicht nach klar sichtbar und beschreibbar, im Bewusstsein vieler Menschen sind sie aber längst noch nicht angekommen. Von Empathie und Parteilichkeit für die verletzte Seite von Männern sind wir in vielen Fällen noch weit entfernt. Die Misandrie mit ihrer verzerrten Wahrnehmung und ihrer zynischen Zeichnung von Männlichkeit ist in ihrer Destruktivität nicht zu unterschätzen.“ (S. 268)

Klingt ja erstmal nicht schlecht.
Dabei nimmt er Männer aber nicht aus ihrer Verantwortung. Stattdessen sieht er gleichzeitig durchaus auch positive Impulse des Feminismus für Männer.

Büschen Kreidefressen muß natürlich sein, der Mann hat eine gewisse Reputation zu verlieren und sicher keinen Bock auf einen rufmordenden Lynchmob, der ihn mit Haschtacks auf Zwittscher professionell zum Maskunazi verwurstet.


Erst eine Geschlechterpolitik, die aufhört, Männer und Väter abzuwerten und ihre Anliegen und Belange ernst nimmt, kann erfolgreich sein. Mit dem Wechsel des für Männer negativ belegten Begriffs des „Rollenbildes“ hin zum im Buch positiv belegten Begriff der „guten Männerorte“ macht der Autor diese Differenzierung auch begrifflich deutlich.
Christoph Hutter ist Diplomtheologe und Diplompädagoge und Psychodrama-Leiter und leitet das psychologische Beratungszentrums in Lingen, Ems. Er ist Ausbilder in Psychodrama und Familienberatung. Er hat Erfahrung im Bereich der Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung.
Verstehe, der Mann hat zwar u.a. auch einen religiösen Titel, ansonsten aber vermutlich Ahnung, noch dazu solche, die nicht nur aus verseuchten Hörsäälen, sondern ( man staune! ) aus der Praxis ( ! ) mit Männern, ja sogar ganzen Familien ( darf man das noch sagen? ) stammt.
Reschpeckt!

Der Autor will mit seinem Buch einerseits natürlich aus seiner Praxis heraus Familien- und Lebenstherapeuten ansprechen, aber auch Männer, die er bei ihrer Suche nach guten Männerorten unterstützen will. Aber er wendet sich auch an die geschlechterpolitischen Protagonisten. Dies wird durch das Anknüpfen an die „Rollenbilddiskussion“ deutlich. Die „Rollenbilddiskussion“ ist der bislang nahezu einzige Themenbereich, in dem Männer in der geschlechterpolitischen Diskussion vorkommen. Aber die Rollenbilddiskussion hat bislang aus Sicht der Männer einen sehr negativen Unterton, stecken dahinter doch weniger eigene Rollenbildentscheidungen, sondern vielmehr Rollenvorgaben durch die frauenpolitische Lobby. „Geht man dieser Spur nach, so wird deutlich, dass hinter der Beschäftigung mit Männerthemen heute oft Aufträge und heimliche oder offene Veränderungswünsche von Frauen stehen. Männer wollen aber nicht ‚emanzipiert werden‘“ (S.29). Häufig endet die „Rollenbilddiskussion“ sogar unterschwellig oder auch ganz offen in pauschalen Schuldzuweisungen gegenüber Männern oder Vätern.
Ein reiner Tausendsassa, dieser Herr Hutter! Spricht gleich mal praktisch alle Betroffenen auf einmal an.
Das mit dem "Männer wollen aber nicht ‚emanzipiert werden'", kann ich gut nachvollziehen. Schon Nina Hagen wollte sich ja - vor rund 137 gefühlten Jahren - lieber selbst befreien, als sich sagen zu lassen wo es gefälligst lang zu gehen hat.

Auf einer solchen Basis kann sich keine fruchtbare, positive Männlichkeit und Väterlichkeit entwickeln.
Mein Reden!
Deshalb befasst sich der Autor sehr ausführlich damit, die Verletzungen der Männerrollen mit ihren Hintergründen und Auswirkungen zu beschreiben. Er geht dabei auf Kernthemen der Geschlechterpolitik wie Feminismus, Patriarchatstheorie und Misandrie ein und beleuchtet diese durchaus auch kritisch.
Das ist löblich, der eigentliche Hammer kommt aber jetzt:
Im Buch kommen Männerrechtsaktivisten wie Arne Hoffmann, MANNdat oder Agens ebenso zu Wort wie deren Kritiker und Feministen. Das ist ein völlig neuer Ansatz. Abseits von einem geschlechterpolitischen Monolog wird hier ein Dialog bzw. Diskurs zwischen beiden Seiten angeregt, der längst überfällig ist, aber vom geschlechterpolitischen Establishment bislang rigoros verhindert wird. „Versuche von Männern, Gleichstellungspolitik in den Bereichen einzufordern, in denen Männer benachteiligt sind oder wenig wahrgenommen werden (Arbeitslosigkeit junger Männer, Männergesundheit, Situation getrennt lebender Väter etc.), scheitern an einem unverständlich hartnäckigen und breiten Desinteresse von Politikerinnen und Politikern (gut dokumentiert sind solche Versuche auf der Seite www.MANNdat.de).“ (S. 31)
REVOLUTSCHON!
Die pöhsen, pöhsen Maskus werden nicht nur als "an den Laternenpfählen aufzuknüpfende frauenhassende Breivik-Monster" erwähnt, sondern dürfen auch was sagen!
Das könnte ihm schon noch den einen oder anderen Schietsturm einbringen, mutig, mutig ...

Der Autor appelliert, dass Männer offensiver und selbstbewusster mit ihren Anliegen am geschlechterpolitischen Dialog teilnehmen, anstatt frauenpolitische Forderungen einfach abzunicken.
Ja, was mache ich denn hier gerade, hä? Kennt der mich? Also, da appeliere ich mal ordentlich mit, das is genau mein Geschmack.
„Es gibt einen gut beherrschten ‚Gleichstellungskanon‘, den Männer bereitwillig aufsagen.“ (S. 29) Er fordert von den politisch Verantwortlichen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf endlich auch als Männerproblem wahrzunehmen und insbesondere Parteilichkeit zu ergreifen beim Einstehen für Jungen, insbesondere in der Schule. „Wenn unser gesellschaftlicher Anspruch ist, eine abschätzige und vorurteilsgelenkte Entwertung aller Gruppen zu überwinden, dann folgt draus, zwangsläufig in Bildungskontexten auch ‚jungenbezogen, jungenfreundlich und jungenfördernd‘ zu werden.“ (S. 241)
Stümmt! Das mit der "Gleichstellungskanone" ( ach nee, er meint so'nen Rundgesang, oder sowas ), finde ich auch blöd. Gentlemen hin, Gentlemen her, bei anspruchsgierigen Schranzen hört der Kavaliersspaß auf. Dazu finde ich Kinder denn doch zu wichtich und die sollen den Kram hier ja mal übernehmen, wenn sie groß sind, oder nich?
So finden beide Seiten – die feministische wie die feminismuskritische – mit ihren Anliegen Raum. „Einerseits verdanken Männer dem Frauenaufbruch viele Anstöße, die eine Sensibilisierung für die Schattenseiten gesellschaftlicher Strukturen und eine gesellschaftliche Dynamik, die viele Veränderungen für Frauen erst möglich gemacht hat. Andererseits ist der Feminismus anfällig für eine Abwertung der Männer- und eine Idealisierung der Frauenrollen. Pauschalisierungen und Zuspitzungen gehen in den feministischen Debatten einseitig zulasten der Männer. Aus männlicher Perspektive erübrigt sich aber jede Auseinandersetzung, wenn an deren Ende die Männer- und Väterrollen insgesamt obsolet und unerträglich geworden sind.“ (S. 56)
Noch mal etwas Kreide nachlegen, es knistert auch so schon heftich genuch.

Ich sach mal: Die Suffragetten waren schon eine Terrorgruppe, liebten den KKK und wollten auf keinen Fall, daß Neger ( die wurden dammals so genannt, is nich meine Schuld, heute würde ich ganz bestimmt Pocks, oder PoCs, oder so, dazu sagen - und das hat nix mit Pocken zu tun, ährlich ) vorn im Bus sitzen, oder gar wählen dürfen. Und Randale gemacht, mit Bömbchen geböllert und sowas haben die Blausocken derzeit auch schon, genau wie heute.💣
Diese "Anfälligkeit" ist also programmatisch festgeschriebene, traditionelle Obsession, das ist aber natürlich ein mediales Tabu, darf man niemals offen sagen.

Die Rolle der Geschlechterpolitik wird bei Hutter zwar hin und wieder angedeutet, wird aber nicht konkret ausgearbeitet. Hier schlägt vermutlich der Praktiker der Familien- und Lebensberatung durch, welcher nach konkreten Lösungsvorschlägen im konkreten Bereich seiner Kunden sucht und nicht nach Fehlern in politischen Parteiprogrammen.
Auch klar, ich halte auch mehr davon Praxis walten zu lassen, lange theoretische Abhandlungen lese ich bei Bedarf lieber bei Evochris, oder Man-Tau, oder wo Leszek so seine Texte plaziert.
Bruno Köhler kommt zu dem

Fazit

Das Buch kann wärmstens empfohlen werden. Jungen, Männer und Väter werden mit ihren Anliegen wahr- und ernst genommen. Es zeigt auf, wie kontraproduktiv die Abwertung von Jungen und Männern durch das geschlechterpolitische Establishment ist. Das Buch belegt eindrucksvoll, wie eine ehrliche, zukunftsorientierte Geschlechterpolitik sein müsste. Auf Basis von Respekt und gegenseitiger Achtung wäre miteinander zu reden. So einfach dies klingt, so scheint die Geschlechterpolitik davon doch noch Lichtjahre entfernt zu sein. Bleibt die Hoffnung, dass Beiträge, wie der von Christoph Hutter, dies ändern vermögen.
Dem kann ich mich locker anschließen.
Das suggeriert so'n kleines Fitzelchen good Hope und das können wir gerade ziemlich dringend brauchen.
Und wer weiß, vielleicht wirkt das ja auf den einen oder anderen Feminachplapperer wie so'ne Art gedruckte "Red Pill", wäre doch nicht schlächt, oder?
Der Hutterer ist vermutlich jedenfalls auch kein Feminist ( mehr ), schätze ich mal so...😎

( Und warum ich es nicht kaufen, oder gar lesen werde, geht Euch nix an, IHR seid jetzt am Drücker das Ding zu bestellen, klar? )

CU


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